Der Webrahmen wurde schon vor Jahrtausenden benutzt, um aus Naturfasern Gewebe herzustellen. Webstühle ersetzten vor Jahrhunderten den Webrahmen und verarbeiteten versponnenes Garn zu textilen Stoffen.
Ein industriell hergestelltes glattes Gewebemuster entsteht heute auf Webmaschinen bzw. Webautomaten durch verschiedene Bindungstechniken. Das einfachste, engste und festeste Gewebemuster entsteht durch die sogenannte Leinwandbindung. Die einzelnen Schussfäden kreuzen jeweils die Kettfäden, die in Längsrichtung der Gewebeherstellung verlaufen. Die Dichtigkeit des Gewebes wird durch einfädige bzw. mehrfädige Bindungen beeinflusst. Sehr feines Garn, mehrfädig verwoben, erhöht die Dichtigkeit des Stoffs. Mehrfädiges glattes Gewebe, z.B. aus Schurwolle, wird oft in Köperbindung hergestellt. Diese Webtechnik bietet durch den Einsatz farbiger Garne viele Mustervarianten und lässt das textile Material geschmeidig werden.
Sehr bekannte Muster, die durch die Kombination verschiedener Garne, Bindungen und Webtechniken hergestellt werden, sind z.B. Fischgrat, Pepita, Hahnentritt, Jacqard, Brokat, Glencheck oder Paisley.
Eigenschaften von gewebten Stoffen
Damit textile Stoffe ein „Gesicht“ bekommen, werden entweder vor der Herstellung des Gewebes Garne gebleicht, eingefärbt und anschließend verwoben, oder der gesamte Stoff wird gefärbt bzw. durch Textildruck verschönert. Veredelt werden gewebte Stoffe, um diese mit Zusatzfunktionen auszustatten, zum Beispiel zur Herstellung knitterfreier Oberhemden, atmungsaktiver strapazierfähiger Funktionskleidung, atmungsaktiver wind- und wasserdichter Jacken, elastischer Kleidung mit Stretchanteil.